Christian Flückiger, Präsident der Stiftung für Freiheit und Menschenrechten, ist am 8. Mai an einem Herzversagen gestorben. Wir, seine Kolleginnen und Kollegen vom Stiftungsrat, sind fassungslos. Eben hatten wir noch – Corona bedingt per Videokonferenz – die Preisträgerin 2020 unserer Stiftung gewählt. Wie immer hielt sich der feinfühlige Christian zurück. Wie immer trug er mit seiner umsichtigen, liebenswürdigen Art zu zielführenden Auseinandersetzungen bei. Seine Voten waren durchdacht, basierend auf viel Wissen und guten Einschätzungen der Situation. Mit der Wahl der diesjährigen Preisträgerin war er sehr zufrieden und er freute sich, sie im November an der öffentlichen Preisverleihung begrüssen zu können. Er hat ihr in einem Telefongespräch den Entscheid persönlich mitgeteilt und war danach umso überzeugter, dass sie die richtige Person für den diesjährigen Preis ist. Aber nun ist es anders gekommen.
Die Stiftung, der er seit 1991 als juristischer Berater und Finanzverantwortlicher angehörte, wählte ihn 1995 in den Stiftungsrat. Er arbeitete mit der Stifterin Lotti Jacobi eng zusammen und unterstützte sie umsichtig. Im Jahr 2019 übernahm er das Präsidium. Die Stiftung als Organisation profitierte von Christians beruflicher Sorgfalt und Zuverlässigkeit, er managte die Geldanlagepolitik der Stiftung, kümmerte sich um alles Rechtliche, regte Statutenrevisionen an und verhandelte bei offenen Fragen mit der eidgenössischen Stiftungsaufsicht. Das waren die Alltäglichkeiten, das Unspektakuläre; Dinge eben, die in einem Stiftungsrat erledigt werden müssen. Die Zielsetzung der Stiftung „Freiheit und Menschenrechte“ war jedoch die wirkliche Herzensangelegenheit von Christian. Freiheit und die Menschenrechte gingen ihn etwas an. Sich für ihre Einhaltung und Durchsetzung zu engagieren, war für ihn selbstverständlich, nicht nur als aufmerksamer Jurist sondern auch als Mensch. Eine Welt ohne Menschenrechte war für ihn nicht denkbar.
Und jetzt ist Christian nicht mehr unter uns. Sein plötzlicher Tod hat uns erschreckt und erschüttert. Wir vermissen ihn sehr, sind tief traurig und betroffen. Er hinterlässt eine grosse Lücke und wird in Gedanken immer bei uns bleiben.
Seiner Partnerin und seinen Kindern entbieten wir unser herzliches Beileid. Der Stiftungsrat wünscht ihnen Trost und viel Kraft, um den Schicksalsschlag ertragen zu können.